Intakte Moore leisten großen Beitrag zum Klimaschutz

Umweltminister Backhaus: Intakte Moore leisten großen Beitrag zum Klimaschutz

Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus betonte auf dem Moorschutzkolloquium heutigen in Salem die Notwendigkeit eines umfassenden Moorschutzes: „Die Bemühungen um den Schutz und die Entwicklung der Moore sind alternativlos und können fachlich in mehrfacher Hinsicht einwandfrei begründet werden. Vor dem Hintergrund der Zunahme von Dürreperioden und Starkregenereignissen wird das Wassermanagement immer wichtiger. Intakte Moore können große Wassermengen gerade in solchen Situationen aufnehmen und sie kontinuierlich wieder abgeben. Zudem wirken sie filternd und tragen zur Qualitätsverbesserung bzw – erhaltung der angrenzenden Gewässer bei. Intakte Moore sind somit unverzichtbar bei der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Moore helfen zudem, die Ziele der Biodiversitätsstrategie zu erreichen.“

Mecklenburg-Vorpommern ist mit fast 300.000 ha Moorfläche eines der moorreichsten Bundesländer. Auf ca. 30.000 ha sind in den letzten Jahren die Wasserstände erhöht worden. Diese Schutzmaßnahmen wurden durch Fördermittel von EU und Land in Höhe von über 21 Mio. Euro
finanziert. Aktuell wird landesweit an der Umsetzung von 20 Wiedervernässungsprojekten mit insgesamt weiteren fast 6.000 ha Moorfläche gearbeitet.

Der Minister ging auch auf die Klimarelevanz des Moorschutzes ein. So sind entwässerte Moore in Mecklenburg-Vorpommern jedes Jahr ursächlich für Emissionen in Höhe von ca. 6 Millionen Tonnen Kohlendioxidäquivalente. „Die hiesigen Moore sind somit die größte Einzelquelle für Treibhausgasemissionen.

Auf der anderen Seite lassen sich durch gezielte Wiedervernässungsmaßnahmen die Emissionen vergleichsweise kostengünstig reduzieren“, so der Minister.

In diesem Zusammenhang erläuterte er das von Mecklenburg-Vorpommern entwickelte ökologische Wertpapier MoorFutures.

„Die mit der Wiedervernässung einhergehende Emissionsreduktion, dargestellt in Tonnen Kohlendioxidäquivalent pro Hektar und Jahr,
wird unter der Marke MoorFutures auf dem freiwilligen Kohlenstoffmarkt angeboten. Die Emissionsverminderungen durch Wiedervernässung können durchaus bis zu 35 Tonnen Kohlendioxidäquivalente pro Jahr und Hektar betragen, der Mittelwert ist bei etwa 20 Tonnen anzusetzen. Die Kosten dafür liegen je nach Standort in Mecklenburg-Vorpommern zwischen 30 und 50 Euro pro Tonne. MoorFutures sind in erster Linie für Unternehmen interessant, die durch den Kauf dieser Zertifikate ihre Treibhausgasbilanz verbessern möchten. Sie integrieren dies in ihr Marketingkonzept“, erläuterte der Minister.

Das erste Projekt, das in M-V über MoorFutures finanziert werden soll ist der Standort Polder Kieve im Landkreis Müritz. Er ist gut 50 ha groß. Seine Wiedervernässung
wird rund 500.000 Euro an Projektkosten erfordern. Bezogen auf eine Laufzeit von 50 Jahren werden etwa 14.325 Tonnen Kohlendioxidäquivalente eingespart. Daraus ergeben sich Kosten von 35 €/Tonne. Dieses Projekt wurde erstmals durch den Minister auf dem kleinen Klimagipfel im März in der Landesvertretung in Berlin vorgestellt. Über die Hälfte der Zertifikate sind bereits verkauft. Der Baubeginn soll im Frühjahr 2012 erfolgen.

Ausführliche Informationen sind unter www.moorfutures.de zu finden.

Pressemitteilung Nr. 273/2011 – 05.10.2011 – LU – Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz

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